Hundehasser-Magazin kommt auf den Markt

Nach erfolgreichem Crowdfunding stellt der Hamburger Journalist Wulf Beleites seine neue Zeitschrift vor, mit der er gegen Hunde stänkert. Die Leser erwarten aggressive Berichte über "Nuttenpudel" & Co.

 

 

Seit mehr als 20 Jahren plant der Hamburger Journalist Wulf Beleites eine Zeitschrift für Hundehasser – jetzt ist die erste Ausgabe von "Kot & Köter" erschienen. Am Freitag präsentiert der 66-jährige Gerichtsreporter und Satiretexter die Nullnummer in Hamburg.

 

 

Beleites hatte im Internet Geld bei Unterstützern des Vorhabens gesammelt. "Das Crowdfunding war erfolgreich, die Nullnummer liegt jetzt vor, der Versand an die Unterstützer und Abonnenten ist fast abgeschlossen", sagte er.

 

Die "Zeitschrift für den deutschen Hundefeind" umfasst 48 Seiten, die Startauflage liegt bei 1.000 Exemplaren. 850 feste Abonnenten hat Beleites nach eigenen Angaben bislang gewonnen, weitere 230 Bestellungen lägen vor. Ab 5.000 Abos soll es die Zeitschrift für 7,80 Euro auch am Kiosk geben.

 

 

"Die Programmatik von ,Kot & Köter' ist sehr einfach", schildert Beleites auf der Internetseite der Zeitschrift. ",Kot & Köter' macht keinen Hehl daraus, dass die Autoren eindeutig etwas gegen die Vierbeiner und ihre Halter haben. ,Kot & Köter' versteht sich dabei jedoch nicht als engagiertes Zentralorgan aufgebrachter ,Elterninitiativen gegen Hundehäufchen auf Kinderspielplätzen', sondern als unsentimentale und intelligente Abrechnung mit dem Mythos vom besten Freund des Menschen."

 

Nicht ganz ernst gemeinte Hassschriften gegen den Hund.

Zu den ersten Artikeln gehört eine "Kleine Phänomenologie des Nuttenpudels". Dort wird die "bedingungslose und schamfreie Allianz zwischen Pudel und Rotlicht" beschrieben.

 

 

Daneben eine Hassschrift über Möpse: "Plötzlich kam diese kleine, miese Töle nicht um die Ecke, nicht hinterrücks, sondern irgendwie von unten angekrochen." Ganz ernst gemeint sind die Pamphlete offensichtlich nicht, zeugen allerdings von großer Distanz zum besten Freund des Menschen. Die abgedruckten Leserbriefe von Hundefreunden sind schon schärfer: "So ein krankes Schwein!", ist einer der harmloseren Sätze.

 

 

Material für weitere Ausgaben habe er genug, sagte Beleites: "Die Themen liegen auf der Straße", sagte er. Konkret geplant seien vier weitere Hefte. Ideale Zielgruppe seien Postboten, Kindergärtnerinnen und Jogger.

 

Die Idee zu dem Projekt hatte Beleites seit Anfang der 90er-Jahre verfolgt, nachdem er sich mit drei Kollegen in der Eimsbütteler Kneipe "Fasan" in einer Bierlaune Gedanken machte über "die überflüssigste und überfälligste Zeitschrift, die Deutschland braucht". Es folgten zahlreiche Medienanfragen und Auftritte in TV-Shows wie "Arabella" oder "Schreinemakers live". Für Druck und Honorare von "Kot & Köter" benötigte Beleites früheren Angaben zufolge 7000 Euro.

 

Bedienen soll "Kot & Köter" klassische Ressorts wie Kultur, Wirtschaft oder Sport. Angedacht sind Themen wie "Bekiffte Tölen – Die Wahrheit über den sogenannten Drogenspürhund" oder "Schießt alle Hunde auf den Mond – Die wahre Geschichte über Laika, den ersten Hund im Weltall". Die Berichterstattung solle aggressiv, witzig, pseudoernst, (real)satirisch, nicht betroffen, nicht anklagend und nicht aufklärerisch erfolgen.

 

 

Da sieht man mal wieder das manche Menschen zu viel Zeit und zu viel Geld haben...

Quelle: Die Welt