American Bulldog - Chef

Das ist die Geschichte über mich, Chef und dem was ich schon alles in meinem Leben erlebt habe.

Rasse: American Bulldog, Standard - Type

 

Mein Name: Chef

 

Geboren am: 29.7.2012

 

Geburtsland: Deutschland

Ich hatte leider nicht so ein Glück wie viele meiner Artgenossen, die in ihren ersten Wochen wohlbehütet bei freundlichen und fürsorglichen Menschen aufwachsen, anfangs lag sogar der Verdacht nahe das ich aus dem Ausland, von Vermehrern stamme. Aber nun hat sich die ganze Sache aufgeklärt...


Ich bin ein Sprössling aus der Verpaarung zwischen den beiden American Bulldogs mit den Kennelnamen, White Clowns "Djobi" und White Angels "Whispering Sunrise" aka "Sunny". Jemand kaufte meine Eltern ihren eigentlichen Züchtern ab und beschloss (Ob im Vollrausch oder bei vollem Bewustsein) sich selbst als "Züchter" eintragen zu lassen und mit Djobi und Sunny ordentlich viel Geld zu schäffeln.


Bis heute ist unklar ob diese Person von vornherein nur an dem persönlichen Profit interessiert war oder mit der Situation einfach nur überfordert.


Ich kam mit angeblich 9 Geschwistern auf die Welt, an meinen Papa Djobi kann ich mich leider nicht mehr erinnern da ich ja noch klein war, von meiner Mama Sunny weis ich nur noch das sie, wenn jemand kam um sich einen von uns auszusuchen, eingesperrt wurde da sie anscheinend Probleme mit fremden Menschen hatte.


Noch in meinen ersten Lebenswochen bekam ich eine schwere Verletzung zugefügt die eine große Narbe entlang meines gesammten Köpfchens hinterließ. Meine Schwester Bella hat ebenfalls an der selben Stelle eine Narbe nur nicht ganz so groß wie bei mir. Laut Aussage des "Züchters" Herrn K. hat uns angeblich unsere Mutter, Sunny diese schweren Verletzungen zugefügt. Doch es ist ganz klar ersichtlich das diese Wunden mit einer Art Stock oder Eisenstange endstanden sind denn sie verlaufen absolut kerzengerade und in einer Linie über den Kopf.


Wir wurden alle in einen kleinen dreckigen gefließten Raum gesperrt der mit einer Gittertür verschlossen war. Es hat mir dort überhaupt nicht gefallen aber wenigstens waren meine Brüder und Schwestern bei mir.
Von meinen Geschwistern blieben zum Schluss nur noch ich (damals 10 Wochen alt) meine Schwester Bella, noch ein Mädchen und ein halb verhungertes Brüderchen übrig als wir von diesem sogennanten Züchter zum Sonderpreis "verschärbelt" wurden. Wie ich später erfahren musste kam mein Bruder, der laut Aussage des Züchters sich nur einmal übergeben hätte aber es ihm ansonsten gut ginge, in den Hundehimmel, er wurde nur 10 Wochen alt.


Dann, eines Tages, kam eine Frau die meine Schwester Bella kaufte und mitnahm. Da waren wir dann nur noch zu dritt. Ein paar Tage später kam die selbe Frau wieder und ich freute mich schon und dachte ich würde meine Schwester wiedersehen. Stattdessen hatte sie ihre Schwägerin im Schlepptau die sagte sie wolle mich kaufen, MICH! Seit meiner Geburt war das der erste Mensch der sich wirklich für mich interessierte und nicht nur für den Profit den man mit mir machen konnte.
Ich war deswegen so aufgeregt das ich am ganzen Körper so doll zitterte das sogar meine Zähne ganz laut klapperten als diese Frau mich hoch hob und knuddelte. Es fühlte sich gut an, sie war sanft und sie streichelte und kraulte mich die ganze Zeit über. Solche schönen Berührungen kannte ich bisher garnicht aber sie sollte auf keinen Fall damit aufhören!! Dann stiegen beide Frauen mit mir in ein Taxi und wir verließen diesen Ort, mir stand noch eine lange Zugfahrt bevor, bis ich endlich in meinem neuen Zuhause ankam.
Dort wartete bereits ein kuscheliges Hundebett (was für ein Luxus) und Spielsachen ohne Ende auf mich. Ich wurde mit Leckerlis beschenkt und gewöhnte mich recht schnell an mein neues Frauchen und Herrchen die so gut zu mir waren.


Doch noch über ein Jahr nach meiner "Adoption" hatte ich große Angst beim fressen, ich stand ganz verkrampft da und hatte meine Rute eingezogen und bei jedem Geräusch oder jeder Berührung, sei es auch noch so bedeutungslos gewesen, habe ich mich ganz fürchterlich erschreckt. Aber das beschränkte sich leider nicht nur aufs Fressen. Schnelle Bewegungen, laute Geräusche (vor allem metallene), verschiedene Gegenstände (keine Ahnung was genau denn es kam immer wieder etwas neues dazu wovor ich Angst hatte), wenn etwas umviel uvm.

Auch draußen beim Gassi gehen mit Frauchen und Herrchen gab es Dinge die mir Angst machten, Hunde an der Leine/ohne Leine die auf mich zustürmen wollten und deren Besitzer sie merklich überhaupt nicht unter Kontrolle hatten, bei fremden Menschen war ich sehr zurückhaltend und schreckhaft, verständlich, oder? Ich war im allgemeinen recht leicht zu erschrecken und unterwarf mich ungewöhnlich oft, auch wenn ich dafür überhaupt kein Grund hatte.

 

Aber meine neuen Besitzer gaben sich sehr viel Mühe um mir nach und nach die Ängste zu nehmen.

 

*Nachdem jemand vom Hundezuchtverein infomiert wurde (großen Dank an S.U., ohne deine Mithilfe wäre dieser Typ wohl nie erwischt worden) unter welchen Bedinungen dort Hunde gehalten und gezüchtet werden, wurde der Mann aus dem Verein verbannt und hat kurzerhand, da er ja nun kein Geld mehr mit Djobi und Sunny verdienen konnte, beide übers Internet zum verschenken angeboten (laut Anzeigentext gab er die beiden ja schweren herzens ab...). Nach kurzer Zeit scheint sich jemand auf die Kleinanzeige gemeldet zu haben und nahm beide Hunde, denn ein paar Wochen nach der ersten Zu-Verschenken-Anzeige wurden die beiden abermals angeboten. Aber diesmal von einem anderen Standort aus und es war klar ersichtlich das diesmal jemand anderes den Text der Anzeige verfasst hatte. Letztendlich sind die beiden armen Hunde im Tierheim gelandet. Aber die beiden Flohmonster haben großes Glück gehabt. Sunny scheint nach letztem Informationsstand, ein neues Zuhause gefunden zu haben, genauso wie Djobi und diesmal hoffentlich für immer. -März 2014- *

Update -März 2014-

Seit es diese Homepage nun gibt ist über ein Jahr vergangen und bei meiner neuen Familie (Mama und Papa^^) lebe ich nun schon seit einem Jahr und sieben Monaten. In der Zeit hat sich so einiges getan.

Alle sind sehr stolz auf mich, man kann nämlich sagen das ich ein (fast) normaler Hundejunge bin.

Wenn ich von irgendwo laute Geräusche wahrnehme, auch wenn sie noch völlig unbekannt für mich sind, ist es mir entweder total egal oder ich hebe kurz das Köpfchen um festzustellen von wo der Lärm kommt, entspannte dann aber sofort wieder weiter.

Fremden Hunden gegenüber bin ich nun aufgeschlossen und möchte am liebsten mit jedem sofort spielen und raufen, selbst wenn ich an agressive und bellende Hunde gerate, möchte ich trotzdem hingehen oder ignoriere diese einfach und laufe unbeeindruckt weiter.


Früher habe ich bei Begegnungen mit fremden Personen regelrecht Panik bekommen vorallem wenn sie mich streicheln wollten, ich bin zwar noch immer fremden gegenüber misstrauisch aber mittlerweile zeige ich ihnen, bei einem Annährungsversuch, mit einem kleinen Ausweichschritt zur Seite das ich das nicht möchte, leider kapieren das viele Leute nicht und gehen mir noch hinterher wenn ich versuche ihren Berührungen auszuweichen.

Ihr wollt ja auch nicht von wildfremden Personen sofort betatscht werden, oder? Aber je besser ich die Leute kenne umso zutraulicher werde ich. Es kam sogar schon vor das ich wildfremde Menschen so herzlich begrüßt habe als würde ich sie schon sehr lange kennen, da ich ein sehr sensibler Hund bin spüre ich eben sofort wer es versteht sich Hunden gegenüber zu verhalten und wer nicht. Dafür reagiere ich bei Personen die stark nach Alkohol riechen mit lautem Knurren, kann sein das mich das an schlimme Erlebnisse von früher erinnert...


Man kann mit mir jeden Blödsinn machen und ich bin sogar zu einer richtigen Wasserratte mutiert!!! Am Anfang hatte ich sogar vor Regenwasserpfützen Angst, jetzt stürze ich in jeden Bach und jedes Wasserbecken


Meine Mama und mein Papa haben sehr viel Mühe und Geduld mit mir gehabt und es hat sich absolut gelohnt.

 

Aber was mich wirklich noch sehr traurig macht und meine Besitzer nervt, sind die Fragen von einigen Menschen, ,,macht der was?" , ,,beißt der?" , ,,das ist doch ein Kampfhund, stimmts?".

 

1. Natürlich mache ich etwas, ich bin ein lebender Organismus, ich atme, laufe, schlafe, fresse und was weis ich noch alles.

 

2. Ob ich beiße? Nein, ich schlucke am Stück. Wieso auch kauen wenn man's runterwürgen kann?

 

3. Ja, ich bin ein Kampfhund, ich kämpfe jeden Tag gegen die Ignoranz anderer Menschen und darum ein "normaler" Hund zu sein. Wäre ich kein Kämpfer hätte ich das alles gar nicht überstanden und wäre heute nicht hier bei meinen treusorgenden Besitzern.

 

Nach meinen schlimmen Erfahrungen mit Menschen die ich bereits mit so jungem Leben machen musste sollte eher ICH solche Fragen stellen!

 

Aber am wichtigsten ist für mich das mein Mama und Papa zu mir halten und immer für mich da sind



*Wuff* *Wuff*

 

 

Update -Mai 2018-

Nun lebe ich seit über fünf Jahren bei meiner Mama und meinem Papa, im Juli feiern wir meinen sechsten Geburtstag !!!

 

Mama und Papa sagen immer wieder das sie es absolut nicht bereuen mich damals zu sich genommen zu haben auch wenn es in den ersten zwei Jahren sehr anstrengend für sie war. Ich hatte ja soviele seelische Baustellen, aber auch körperliche z.B. meine Futtermittelallergie. Anfangs gab Mama mir sehr leckeres Essen wie z.B. gekochte Putenbrust, Kartoffeln, Eier, Lachsöl uvm. owohl es mir super gut geschmeckt hat habe ich es leider nicht vertragen. Dann hat sie es mit Nassfutter versucht aber auch das war leider nichts für mich genauso wie viele verschiedene Trockenfutter Sorten.

Mitlerweile bekomme ich ein hochwertiges allergiker Trockenfutter welches ich gut vertrage und mir auch schmeckt.

 

Fremden Personen gegenüber bin ich nun viel aufgeschlossener, jeder wird von mir erstmal intensiv beschnüffelt und meistens lasse ich mich sogar streicheln.

Mit Kindern komme ich super gut zurecht, spiele gern mit ihnen und nach wie vor bin ich anderen Hunden gegenüber nicht schüchtern und habe hier in unserer Nachbarschaft ein paar Hundefreunde mit denen ich spiele wenn wir uns treffen.

 

Ich habe mich in den letzten Jahren wirklich gut eingelebt, natürlich gibt es auch mal schlechte Tage an denen ich in manchen Situationen doch wieder sehr ängstlich reagiere oder es zeigt sich einfach nur der typische Charakter einer Bulldogge bei mir

Aber überwiegend läuft alles sehr gut bei uns und Mama und Papa genießen jeden Tag mit mir